Die CAReLEMAN Studie – Eine neuartige Zelltherapie für an Leukämie erkrankte Kinder und junge Erwachsene
Dieser « zweckgebundene Fonds für pädiatrische Onkologie» wurde im September 2019 vergeben.
Ziel der CAReLEMAN Studie ist die Untersuchung einer neuartigen und vielversprechenden Behandlung für an akuter lymphatischer Leukämie (ALL) erkrankte Kinder und junge Erwachsene, die nach einer Standarttherapie einen Rückfall erlitten haben. Sie wird am schweizerischen Universitätsspital Lausanne (CHUV) in Zusammenarbeit mit Leman BioTech durchgeführt. ALL ist die häufigste Blutkrebsart bei Kindern. Dank grosserFortschritte bei der Behandlung können die meisten Patienten geheilt werden. Für Patienten, bei welchen die Leukämie zurückkehrt, sind die Behandlungsoptionen jedoch weiterhin begrenzt und beinhalten oft sehr intensive Chemotherapien oder Knochenmarktransplantationen.
Die Studie untersucht einen innovativen Ansatz namens IL-10 CAR-T anti-CD19 Therapie. CAR-T-Zellen sind spezialisierte Immunzellen, die dem Blut des Patienten entnommen und im Labor so modifiziert werden, dass sie Krebszellen erkennen und angreifen können. In dieser neuen Version haben die Forschenden ein sogenanntes Interleukin-10-Molekül (IL-10) hinzugefügt, mit dem Ziel, dass die Zellen länger stark und aktiv bleiben und somit möglicherweise wirksamer gegen Leukämie sind (Prof. Li Tang, EPFL).
In der CAReLEMAN Studie wird zunächst überprüft, ob die neue Therapie sicher und durchführbar ist (Phase I). Danach wird untersucht, ob die Behandlung zur Eindämmung der Erkrankung geeignet ist (Phase II). An der Studie nehmen zwei Patientengruppen teil: eine mit Patienten, die noch nie eine CAR-T-Behandlung erhalten haben und eine mit Patienten, bei denen die Leukämie nach einer Standard-CAR-T-Therapie zurückgekehrt ist.
Erste Ergebnisse aus Studien mit Erwachsenen haben eine geringe Toxizität und sehr hohe Ansprechraten, selbst bei sehr niedrigen Dosen, gezeigt (Xu Q et al., IL-10-expressing, anti-CD19 CAR T cells for patients with relapsed or refractory B-cell acute lymphoblasticleukaemia: an open-label, single-arm, phase 1 study. Lancet Haematol. 2025). Die CAReLEMAN Studie hat zum Ziel, diese vielversprechenden Ergebnisse auch jungen Patienten zugänglich zu machen und ihnen eine schonendere, präzisere und dauerhaftere Behandlungsoption anzubieten, mit der sich die Langzeitnebenwirkungen herkömmlicher Therapien reduzieren lassen.
Ist diese Studie erfolgreich, so könnte sie einen wichtigen Schritt in Richtung sicherererpersonalisierter Behandlungen für Kinder und junge Erwachsene mit schwer behandelbarer Leukämie darstellen und ihren Familien neue Hoffnung schenken.
Eine Phase I klinische Studie zur Bewertung der prophylaktischen Infusion von Spender CD45RA-negativen Gedächtnis/Effektor-T-Zellen bei Patienten, denen hämatopoetische Stammzellen eines haploidentischen Spenders nach intensitätsreduzierter Konditionierung transplantiert wurden
Dieser aus einer Schenkung der gemeinnützigen Dachstiftung Symphasis stammende «zweckgebundene Fonds» wurde im April 2018 an Dr. Anne-Claire Mamez von den Genfer Universitätsspitälern (HUG) verliehen.
Viele Patienten, denen hämatopoetische Stammzellen transplantiert wurden, erhalten prophylaktische Spenderlymphozyteninfusionen (DLI), um das Risiko eines Rückfalles zu minimieren und die Immunität wiederherzustellen. Diese lebensrettende Therapie steht Patienten, die Stammzellen von in hohem Masse inkompatiblen Spendern erhalten haben, nicht zur Verfügung, da das Risiko einer Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion (graft-versus-host-disease (GvHD)) zu hoch wäre.
Unser Projekt, eine Phase I Studie (12 Patienten), hat zum Ziel, die Machbarkeit und die Sicherheit einer Infusion von DLIs in steigenden Dosen zu untersuchen. Diesen DLIs wurde mittels CliniMACS® Technologie der Grossteil der alloreaktiven T-Zellen entzogen, die hauptsächlich in der CD45RA-positiven (naiven) T-Zellpopulation vorhanden sind.
Unsere Patientenkohorte wird prospektiv mit einer Kontrollgruppe von Patienten verglichen werden, denen an den Universitätsspitälern in Basel und Zürich Stammzellen nach demselben Transplantationsprotokoll, aber ohne Infusion von CD45RA-negativen Spenderlymphozyten, transplantiert wurden.