Darmkrebs – Prof. Dr. Michael Scharl (UZH) und Prof. Dr. Isabelle Arnold Wallén (UZH)

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Entwicklung einer neuen Therapie für Patienten mit resistentem Darmkrebs

Projekt von Prof. Dr. Michael Scharl, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsspital Zürich, und Prof. Dr. Isabelle Arnold Wallén, Institut für Experimentelle Immunologie, Universität Zürich

Kolorektales Karzinom (KK) ist die zweithäufigste Krebserkrankung und weltweit für die krebsbedingten Todesfälle bei Männern und Frauen verantwortlich. Obwohl sich die therapeutischen Möglichkeiten verbessert haben, darunter die vielversprechende Einführung von Immuntherapien, profitiert nur ein Bruchteil der Patienten von den derzeitigen Behandlungen oder spricht sogar darauf an. So kommt die Checkpoint-Inhibitor-Therapie bisher nur 5 % der KK-Patienten zugute. Diese Kollaboration zielt darauf ab, dringend benötigte neue Therapieoptionen zu entwickeln, insbesondere solche, die an den einzelnen Patienten angepasst sind, um eine höhere Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten.  Ihr Ziel ist eine Verbesserung der Lebensqualität und der Prognose für KK-Patienten.

Es hat sich gezeigt, dass Patienten, die an KK erkrankt sind, eine veränderte Zusammensetzung der Darmmikrobiota aufweisen, die zur Krebsentstehung, zur Therapieresistenz und zur erhöhten Toxizität der derzeit verwendeten Krebsbehandlungen beitragen kann. Vielversprechende Daten zeigen nun, dass bestimmte Bakterien in der Lage sind, die antitumorale Immunantwort zu modulieren und daher als potenzielle Therapeutika oder Adjuvantien für neue Therapien dienen könnten. Weitere neue Studien haben einen Zusammenhang zwischen einem höheren Gehalt an intratumoralen Eosinophilen (einer Art von weißen Blutkörperchen mit spezialisierter Immunfunktion) und einer günstigen Prognose hergestellt. Die Eosinophilenspiegel korrelieren mit einer verbesserten Überlebensrate von Darmkrebs-Patienten. 

Das strategische Ziel dieses Projekts ist es, das Mikrobiom des Patienten und seine Interaktion mit den Eosinophilen besser zu verstehen, um ihre potenzielle Rolle als molekulare Biomarker zu erforschen, die den Krankheitsverlauf und das Ansprechen auf die Therapie vorhersagen können. Letztendlich könnte dies zu einer personalisierten Mikrobiom-basierten Präzisionsmedizin für KK-Patienten führen.