Prostatakrebs – Prof. Mark Rubin (UNIBE) und Dr. Silke Gillessen Sommer (IOSI)

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Identifizierung neuer Angriffspunkte für die Behandlung von Prostatakrebs, der auf die verfügbaren Behandlungen nicht anspricht

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern (1 von 8 Männern) und eine der Hauptursachen für krebsbedingte Mortalität und Morbidität. Obwohl lokal begrenzter Prostatakrebs mit Operation, Strahlentherapie oder aktiver Überwachung gut behandelbar ist, sind die Überlebensraten für Männer mit metastasierter Erkrankung schlecht. Bestehende Hormontherapien führen in der Regel zu einem anfänglichen Ansprechen, doch in der Mehrzahl der Fälle lässt die anfängliche Wirksamkeit nach und führt schliesslich zum metastasierten kastrationsresistenten Prostatakrebs (metastatic castration-resistant prostate cancer  oder mCRPC)).

Neben der Hormontherapie werden bei einem der vielversprechendsten derzeitigen Behandlungsverfahren für mCRPC radioaktive Verbindungen eingesetzt, die mit Antikörpern verbunden sind, die auf ein Zelloberflächenprotein auf mCRPC-Krebszellen abzielen. Solche Zelloberflächenproteine sind einzigartig für Tumorzellen, und die Bindung von hochenergetischer Radioaktivität, die über eine geringe Distanz wirkt, tötet diese Zellen effizient ab. Leider exprimieren bis zu 30 % der Patienten nicht die für die Erkennung der Tumorzellen durch das radioaktive Antikörperkonjugat erforderlichen Proteine und kommen daher für diese Therapie nicht in Frage. Darüber hinaus sprechen nur 50 % der Patienten, die das entsprechende Markerprotein exprimieren, gut auf die Behandlung an.

Das Hauptziel dieses Projekts besteht darin, durch die Identifizierung neuer Zelloberflächenproteine, die nur bei Prostatakrebs vorkommen, neue therapeutische Ziele (neue Oberflächenmarker) für Patienten mit mCRPC zu finden, die für diese Behandlung nicht in Frage kommen oder gegen sie resistent sind. Dies ist ein mühsamer Prozess, da viele Tumore beprobt und getestet werden müssen, um Proteine zu finden, die nur auf der Oberfläche der Krebszellen und nicht auf normalen Zellen vorkommen. Mit solchen Sonden wird sichergestellt, dass die radioaktive Substanz während der Behandlung nur auf die Tumorzellen trifft. Dies ist besonders wichtig, da die Sonde in den Blutkreislauf eingeführt und nicht lokal injiziert wird. Dies würde nicht nur die Behandlung von Männern ermöglichen, die derzeit für eine gezielte Strahlentherapie nicht in Frage kommen, sondern könnte auch zur Weiterentwicklung anderer Therapiemodalitäten für diese Patienten unter Verwendung gezielter Therapien wie CAR-T führen.