Kolorektales Karzinom – Prof. Tatiana Petrova (UNIL) und Dr. Thibaud Koessler (HUG)

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Verbesserung der Darmkrebsbehandlung zur Verhinderung von Metastasen

Das kolorektale Karzinom (KRK) ist weltweit eine der Hauptursachen für krebsbedingte Sterblichkeit, und Chemotherapie ist nach wie vor die gängige Behandlung für das KRK im Stadium II und III. Problematisch bei der Chemotherapie ist, dass sie nicht nur Krebszellen abtötet, sondern auch gesundes Gewebe im Darm und in der Leber angreift. Noch ist unbekannt, wie eine Chemotherapie die Physiologie und die Empfindlichkeit dieser Gewebe verändert. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass nach Beginn einer Chemotherapie bakterielle Metaboliten aus dem Darm freigesetzt werden. Diese Metaboliten sind in der Lage, Lebermetastasen zu verhindern, indem sie das Metastasenwachstum unterbinden und die immunvaskuläre Nische der Leber umprogrammieren.

In diesem TANDEM Projekt werden Prof. Petrova und Dr. Koessler zusammenarbeiten, um das therapeutische und diagnostische Potenzial dieser Erkenntnisse für KRK-Patienten zu untersuchen. Zu diesem Zweck werden sie eine Analyse der Metaboliten, die als Antwort auf die Chemotherapie ausgeschüttet werden, durchführen, die Lebermetastasen-Nische charakterisieren und die Auswirkung der Metaboliten auf Organoide untersuchen. Diese Organoide sind Miniaturversionen der Leber, die mithilfe von Patientengewebe in vitro gezüchtet werden.

Ziele sind insbesondere:

  1. Die Erstellung eines Profils der Metaboliten, die als Antwort auf die Chemotherapie in KRK-Patienten und relevanten Tiermodellen ausgeschüttet werden.
  2. Die Charakterisierung der Veränderungen in der Lebermetastasen-Nische als Antwort auf die Chemotherapie und Komponenten der Darmmikrobiota.
  3. Die Untersuchung der Wirkung, welche die ausgeschütteten Faktoren auf das Wachstum von aus Patienten abgeleiteten Organoiden und auf die Metastasenbildung in vivo haben.

Das Projekt soll Aufschluss darüber geben, wie die Reaktion von Organen auf die Chemotherapie die Behandlungsergebnisse direkt beeinflussen kann. Das translationale Ziel dieses Projektes besteht darin, den gegenwärtigen Mangel an Biomarkern, welche die Empfindlichkeit der Chemotherapie in der klinischen Praxis vorhersagen könnten, zu beheben. Letztendlich könnten somit auch diagnostische Instrumente und therapeutische Optionen verbessert werden.